Kredite werden nicht gewährt, Rechnungs- und Ratenkäufe verweigert und verschiedenste Verträge abgelehnt – Personen mit niedrigem Schufa Score kennen das. Auch beim neuen Handy ergeben sich häufig Probleme, der Vertragsabschluss scheint unmöglich. Wir verraten Ihnen, wie Sie einen Handyvertrag trotz Schufa erhalten können und welche Alternativen es gibt.
Warum wird mein Handyvertrag abgelehnt?
Wer einen Handyvertrag abschließt, begibt sich in eine dauerhafte Zahlungspflicht. Die Handyraten fallen in der Regel monatlich an und bestehen entweder nur aus Vertragszahlungen oder aus einer weiteren Rate, von der das Handy selbst abbezahlt wird. Die meisten Handyverträge laufen über 2 Jahre. Gehen Anbieter einen solchen Vertrag mit Ihnen ein, wollen sie sicher sein, dass Sie das Geld auch jeden Monat und über den gesamten Zeitraum zahlen können. Deshalb wird Ihr Schufa Score betrachtet, welcher dem Vertragsanbieter Informationen über das Ihnen zugeschriebene Kreditrisiko gibt. Schätzt die Schufa Ihr Risiko hoch ein, haben Sie, resultierend aus vorhergegangenen Kreditgeschäften, einen vergleichsweise niedrigen Schufa Score. Reicht dieser dem Anbieter für den Handyvertrag nicht aus, befürchtet er, Sie würden eventuell zahlungsunfähig werden oder die Handykosten aus einem anderen Grund nicht weiter leisten und lehnt den Vertrag mit Ihnen lieber ab. In vielen Fällen ist das unberechtigt: schließlich gibt es Verträge mit einer geringen Monatsrate, die auch Personen mit niedriger Schufa sicher leisten können, wenn ein Einkommen vorhanden ist. Auch heißt ein negativer Schufa Score nicht automatisch, dass Sie kein Geld zur Verfügung haben oder nicht kreditwürdig sind.
Handyvertrag trotz Schufa beim richtigen Anbieter
In Shops und im Internet finden sich viele Anbieter für die verschiedensten Tarife. Wer einen Handyvertrag abschließt, wird jedoch bei keinem der Angebote um eine Bonitätsprüfung herum kommen. Während einige Anbieter recht strenge Kriterien für den Handyvertrag haben, wenn es um die Schufa geht, sind andere dafür bekannt, auch Kunden mit negativer Schufa anzunehmen. Hierzu gehören zum Beispiel Base oder 1und1. Unter Umständen können solche Anbieter weitere Prüfungen vornehmen, um sich abzusichern. Diese erhöhen Ihre Chancen auf einen Handyvertrag, allerdings sollten Sie nur zustimmen, wenn sie kostenfrei sind.
Hatten Sie bereits einen Handyvertrag bei einem bestimmten Anbieter? Wo haben Sie Ihren Festnetzvertrag abgeschlossen? Wenn Sie Ihren Zahlungen immer pünktlich nachgekommen sind, fragen Sie zunächst bei Anbietern an, bei denen Sie schon Kunde sind. Sie genießen das Vertrauen solcher Unternehmen, was Ihre Chancen auf einen Handyvertrag trotz negativer Schufa deutlich erhöht.
Wenn‘s trotzdem nicht klappt:
Das sind Ihre Möglichkeiten
Wer schon bei mehreren Anbietern angefragt hat und immer abgelehnt wurde, verliert schnell den Mut. Dabei ist es heutzutage kaum denkbar ohne Handy auszukommen – schließlich findet ein Großteil des sozialen Lebens über das Mobiltelefon statt. Folgende Möglichkeiten bleiben Ihnen, wenn Sie keinen Handyvertrag mit negativer Schufa bekommen:
Günstigsten Vertrag wählen
Vielleicht haben Sie ein Angebot mit Flatrates wie unbegrenzten SMS, einer „Allnet-Flat“ oder einem großen Datenvolumen gewählt, welches mit höheren Kosten verbunden ist. Sind solche Zusatzleistungen wirklich notwendig? Wenn das Angebot abgelehnt wurde, probieren Sie es mit einem Vertrag mit geringeren monatlichen Aufwendungen. Viele Vertragsanbieter bieten „Basis-Verträge“, die nur wenige Funktionen bieten – zu einem geringen Preis. Vorsicht ist geboten, wenn Sie diese Begrenzungen übertreten und doch mehr verbrauchen: Dann kann es richtig teuer werden. Haben Sie aber zum Beispiel ohnehin W-LAN im Haus und sind nicht übermäßig viel unterwegs, reicht ein geringes Datenvolumen in jedem Fall aus. Zusätzlich sollten Sie beachten, das Mobilfunkanbieter für E-Netz meist deutlich günstigere Verträge bieten, während D-Netz-Verträge kostspieliger sind.
Handyvertrag trotz Schufa: Ohne neues Handy auf Raten
Auch wenn ein neues Handy verlockend scheint: Wenn Sie bereits ein Handy besitzen und nur einen Vertrag brauchen, ist der Vertragsabschluss ohne Handy eine Möglichkeit. Damit erhöhen Sie nicht nur Ihre Handyvertrags-Chancen durch geringere Monatsraten, Sie haben auch monatlich mehr Geld zu Verfügung, durch das Sie sich das neue Handy bzw. Smartphone zu einem späteren Zeitpunkt gönnen können.
Wenn das neue Handy für Sie unbedingt notwendig ist, kaufen Sie es durch eine Einmalzahlung. Ein Handy auf Raten trotz einem Schufa Score im niedrigen Bereich ist, in Kombination mit dem Handyvertrag, eher unrealistisch – schließlich müssen Sie so zwei Dinge monatlich abzahlen. Ist das Smartphone für Sie ein Muss, können Sie sich für ein günstigeres Modell entscheiden. So kostet ein neues iPhone oder Samsung Galaxy schnell 20 Euro im Monat plus über 250 Euro Anzahlung, während ein altes Modell schon für eine kleine Einmalzahlung erhältlich ist. Haben Sie ausreichend Geld gespart, ist der direkte Kauf des Handys ohne Ratenzahlung deshalb ratsam. Unter Umständen lohnt es sich außerdem, das Handy bei einem anderen Anbieter zu kaufen, um Kosten zu sparen.
Handy trotz Schufa: Prepaidkarte
Der letzte Ausweg, wenn Ihnen ein Handyvertrag mit Schufa verwehrt wird, bleibt die Prepaidkarte. Eine solche Karte erhalten Sie selbst in Discountern und Supermärkten, wo Sie auch Guthaben auf Ihre Karte laden können. Eine solche Handykarte bietet sich vor allem für Personen an, die kein hohes Datenvolumen benötigen oder die kostenpflichtigen Funktionen des Handys nicht übermäßig nutzen. Die Prepaid-Anbieter bieten außerdem die Möglichkeit, Flatrates zu buchen. Diese laufen dann in der Regel über einen Monat und werden durch eine einmalige Abbuchung des Guthabens gezahlt. Der Vorteil: Sie können jeden Monat entscheiden, ob Sie die Flat benötigen, oder nicht. So kann bei Bedarf leicht Geld gespart werden. Durch eine Prepaidkarte fallen außerdem keine laufenden Kosten an, wenn kein Geld aufgeladen werden muss.